Die verborgene BMW Teststrecke, auf der Prototypen herumfahren.

Seit fast vier Jahrzehnten nutzt BMW das Miramas Test Center im Süden Frankreichs, um seine kommenden Modelle zu entwickeln und zu verfeinern. Ursprünglich vor einem Jahrhundert als Hochgeschwindigkeitsoval gebaut, hat sich die Anlage zu einem der sichersten und vielseitigsten Testgelände von BMW entwickelt. Das Miramas-Gelände, das früher Michelin gehörte, umfasst umfangreiche asphaltierte Hochgeschwindigkeitskurven. Wenn Journalisten Zugang erhalten, werden ihre Handykameras abgeklebt, um die strenge Vertraulichkeit der Anlage zu wahren.

Jedes Jahr werden bis zu 4.000 Prototypen auf den 65 Kilometern der unterschiedlichen Teststrecken des Geländes einer rigorosen Prüfung unterzogen, darunter Hochgeschwindigkeitsstrecken, Offroad-Abschnitte und Handling-Kurse, die reale Fahrbedingungen simulieren.

Wir haben Miramas im Laufe der Jahre mehrmals besucht und aus erster Hand erfahren, wie die Anlage funktioniert. Im Gegensatz zu anderen BMW-Teststandorten – wie den bekannten Winter-Testgeländen in Arjeplog, Schweden – ist Miramas hochsicher und gehört zu den wenigen Orten, an denen Vorserienfahrzeuge mit und ohne Tarnung getestet werden können. Dennoch fahren viele Prototypen in voller Verkleidung auf dem Gelände, von zukünftigen M-Modellen bis hin zu Elektroautos der nächsten Generation.

Ein Kontrolliertes Umfeld für High-Tech-Tests

Einer der Hauptvorteile von Miramas ist seine Fähigkeit, ganzjährige Tests durchzuführen, dank des milden Klimas der Region. Im Gegensatz zu Standorten, die harten Wintern oder extremer Sommerhitze ausgesetzt sind, ermöglicht Miramas den BMW-Ingenieuren, Ausdauer- und Alterungstests ohne größere saisonale Unterbrechungen durchzuführen.

In den letzten zehn Jahren hat die BMW Group rund 44 Millionen Euro investiert, um die Anlage mit den neuesten Testgeräten auf dem neuesten Stand zu halten. Die Einrichtung konzentriert sich auch zunehmend auf die Elektrifizierung, wobei die Ingenieure umfangreiche Bewertungen der Batterieleistung, Ladetechnologie und Energieeffizienz durchführen. Das Zentrum wird derzeit genutzt, um das erste mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Elektrofahrzeug (FCEV) von BMW zu testen, das voraussichtlich 2028 in Produktion gehen wird.

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Ein Schlüsselstandort für die zukünftige Entwicklung von BMW

Obwohl Miramas in erster Linie ein Forschungs- und Entwicklungszentrum ist, spielt es auch eine wichtige Rolle in der umfassenderen Geschäftsstrategie von BMW. Die Anlage unterstützt rund 140 direkte und indirekte Arbeitsplätze und trägt jährlich etwa 14 Millionen Euro zur lokalen Wirtschaft bei. BMW bezieht Materialien und Dienstleistungen von über 300 Zulieferern in der Region, und Vereinbarungen mit Organisationen wie Air Liquide haben zur Installation von Wasserstoff-Tankinfrastruktur vor Ort geführt.

Obwohl Miramas nicht so bekannt ist wie BMWs Winter-Testgelände in Schweden oder seine Nürburgring-Testprogramme, bleibt es ein entscheidender Bestandteil des Fahrzeugentwicklungsprozesses des Unternehmens. Ob die Grenzen von Verbrennungsmotoren getestet, die neuesten batterieelektrischen Antriebe verfeinert oder die aufkommende Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie bewertet wird, die Anlage spielt eine Hintergrundrolle bei der Gestaltung der nächsten Generation von BMW-Fahrzeugen.

Wir werden wahrscheinlich in naher Zukunft wieder nach Miramas zurückkehren, um ein weiteres aufregendes BMW-Modell zu testen. Bleiben Sie dran!