Ford ist der Meinung, dass die Tage, an denen Verbrennungsmotoren ein Fahrzeug definierten, größtenteils vorbei sind. Es liegt nicht nur daran, dass Elektroautos weltweit an Beliebtheit gewinnen – auf Kosten von Verbrennern. Die meisten Menschen kümmern sich längst nicht mehr so sehr darum, was ihr Auto antreibt. Vize-Chef John Lawler brachte dies auf einer Bernstein-Konferenz zur Sprache und argumentierte, dass das Kundeninteresse an klassischen Motoren nachlässt.
„Ich glaube nicht, dass Verbraucher heute noch so über Antriebe nachdenken wie vor 30 Jahren. Damals bestimmten [Verbrennermotoren], was ein Auto war – die PS-Zahl, der Hubraum, das Drehmoment, einfach alles. Viel davon ist heute verschwunden.“
(Foto: Ford)
Während du und ich vielleicht geneigt sind, seiner Aussage zu widersprechen, ist die Realität, dass die meisten Menschen keine Autoenthusiasten sind. 2025 haben Käufer einfach andere Prioritäten beim Autokauf. Ob Design, Infotainment oder Sicherheits- und Fahrerassistenzsysteme – andere Faktoren spielen mittlerweile eine größere Rolle.
Das schwindende Interesse an Verbrennern lässt sich auch auf immer strengere Abgasvorschriften zurückführen. Die zwingen die meisten Hersteller zum Downsizing, und abgesehen von Raritäten wie dem Dreizylinder-Toyota GR Yaris oder GR Corolla erwecken kleine Motoren kaum noch Begeisterung. In den 1990ern, der von Lawler erwähnten Ära, gab es noch eine viel größere Vielfalt an spannenden Autos. Doch diese Zeit ist vorbei – besonders in Europa, wo ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen verkauft werden dürfen.
Der Vierzylinder-AMG C63 ist ein Paradebeispiel dafür, wie die Entschärfung von Verbrennern Käufer abschreckt. Zwar ist der Hybridantrieb des Sportlers auf dem Papier leistungsstärker, doch viele sehnen sich nach dem alten V8. Ford hält zwar am Achtzylinder im Mustang fest, doch der 5,0-Liter-Sauger macht den Ponycar in Europa zum Ladenhüter – wo Steuern auf große Hubräume und hohe Emissionen explodieren.
Doch es gibt noch mehr: Während Autos nicht tot sind, dominieren SUVs den Markt, und deren Käufer interessieren sich seltener für den Antrieb. Enthusiasten waren schon immer eine Minderheit, doch diese Niche schrumpft weiter. Ehrlich gesagt gibt es immer weniger Autos, die Begeisterung wecken – und mit der bevorstehenden Elektrifizierung könnte es für Verbrenner-Fans noch schlimmer kommen.
Vielleicht ist aber nicht alles verloren. Sportliche Hybride wie der neue Honda Prelude könnten den Verbrenner etwas länger am Leben halten. Synthetische Kraftstoffe könnten in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen, und vielleicht hat Toyotas Wasserstoff-Verbrennertechnik eine Zukunft. Bin ich zu optimistisch? Wahrscheinlich.