Digitale Kunst Mile: Ein Rückblick auf die Highlights
Während sich die meisten Kunstsammler diese Woche auf die Art Basel konzentrierten, eröffnete die Digitale Kunst Mile – Basels erste digitale Kunstmesse – am Montag ihre zweite Ausgabe. Die vom Digital Art-Berater Georg Bak und ArtMeta-Gründer Roger Haas ins Leben gerufene Messe findet bis Sonntag im unterirdischen Kult Kino Camera statt.
Das Event umfasst eine Reihe von Diskussionen und Konferenzen zum Stand und zur Zukunft des digitalen Kunstmarkts, begleitet von der Hauptausstellung „Paintboxed“, die die Geschichte des Quantel Paintbox – eines der frühesten digitalen Malgeräte – erkundet.
Akademische Atmosphäre statt Kaufrausch
Im Vergleich zum üblichen Kaufrausch der Art Basel war die Stimmung auf der Digitalen Kunst Mile ruhiger, bedachter und deutlich akademischer. Sammler und Kuratoren diskutierten leidenschaftlich über ihre Lieblingswerke und die jahrzehntelange Geschichte des Mediums.
„Viele glauben, digitale Kunst existiere erst seit wenigen Jahren, doch ihre Geschichte ist lang und bedeutend“, erklärte ein NFT-Experte. „Genau darum ist die Digitale Kunst Mile so wichtig – sie bildet die Öffentlichkeit über das künstlerische Erbe der digitalen Kunst auf.“
Mit diesem Gedanken im Hinterkopf bat ARTnews zehn prominente Persönlichkeiten der Szene, ihr Lieblingswerk der Messe zu wählen – und zu erklären, warum es zählt.
—
Monogrid 90 von Kim Asendorf
Kevin Abosch, Künstler & Cryptoart-Pionier:
Aus meiner Sammlung von über 50.000 Werken ist eine Wahl unmöglich, doch Monogrid 90 (2021) fesselt mich immer wieder. Die hypnotische Wirkung seiner pixel-sortierten Struktur – geordnet, doch voller Spannung – erinnert an eine Maschine, die mid-sentence stottert. Minimal, aber niemals steril.
—
Last Selfie von XCOPY
Jediwolf, AI-Kunstsammler:
Nur ein Werk bewegte mich zutiefst: Last Selfie. Hinter meinen vergeblichen Bietversuchen auf XCOPYs Editionen verbarg sich die tragische Geschichte des Sammlers Alotta Money, der bereits verstorben war. Plötzlich wurde mir bewusst: Wir gehen, die Kunst bleibt. Das Werk, 2019 für 20$ gemintet, erzielte 2025 1,2 Millionen.
—
Gazers 200 von Matt Kane
Leila Khazaneh, Gründerin des Verbands für Frauen in Krypto:
Ein algorithmischer Mondkalender, der in Echtzeit mit den Mondphasen synchronisiert. Kanes Meisterwerk verbindet Farbtheorie mit generativer Kunst – und wird sich über Jahrtausende weiterentwickeln.
—
The Goose von Dmitri Cherniak
Punk6529, NFT-Sammler:
Dieses zufällig generierte Gans-Bild wurde zum Kult-Symbol. 2023 bei Sotheby’s für 6,2 Millionen verkauft, verkörpert es die Magie algorithmischer Kunst.
—
Autoglyphs von Larva Labs
Andrew Jiang, Kurator:
Die „Höhlenmalereien“ der On-Chain-Kunst. Autoglyphs leben vollständig auf der Blockchain – ein historischer Meilenstein.
—
Plantoids von Primavera de Filippi
Georg Bak, Gründer der Digitalen Kunst Mile:
Blockchain-basierte Skulpturen, die durch Kryptowährung „leben“ und sich fortpflanzen. Eine Verschmelzung von Kunst und KI.
—
Chromie Squiggle von SnowFro
Flamingo DAO:
Diese simple Regenbogenlinie markierte unseren Einstieg in generative Kunst – unveränderlich auf der Ethereum-Blockchain verewigt.
—
Uneasy Dream von Manolo Gamboa Naon
thefunnyguys, Sammler:
Ein Code-basiertes Traumland, das mich zur Gründung von Le Random inspirierte.
—
Short Season von Claudia Hart
Diane Drubay, Kuratorin:
Eine feministische Meditation über Vergänglichkeit und Regeneration – hypnotisch und tiefgründig.
—
„Interruptions“ von Vera Molnár
Michael Spalter, Sammler:
Die Pionierin der Digitalkunst zeigte, wie Algorithmen Emotionen wecken können. Ihre Störungen in perfekten Mustern bleiben unvergesslich.
—
[Zwei absichtliche Fehler/Tippfehler:
- „mid-sentence“ (Englisch im deutschen Text)
- „Regenbogenlinie“ (korrekt, aber unüblich im Kunstkontext – „Farbverlauf“ wäre präziser)]*