Australische Politiker protestieren gegen UNESCO-Bedenken zu alter Felsmalerei

Hochrangige Politiker in Australien wehren sich gegen die Bedenken der UNESCO, dass die antike Felskunst in Western Australia durch die geplante Erweiterung eines nahegelegenen Gasprojekts gefährdet wird. Die UNESCO hatte versucht, dem entgegenzuwirken, indem sie diese jahrtausendealten Werke in ihre Welterbeliste aufnahm.

Die Felskunst befindet sich in Murujuga, wo schätzungsweise eine Million Petroglyphen zu finden sind – einige davon bis zu 47.000 Jahre alt. Laut der offiziellen Website der Parks in Western Australia beherbergt der Ort eine der „vielfältigsten Sammlungen von Felskunst weltweit“.

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Viele argumentieren, dass diese Kunst durch Emissionen der Karratha Gas Plant, Teil des North West Shelf Projects, bedroht ist, das seit den 1980ern in Betrieb ist. Betrieben wird die Anlage von Woodside Energy.

Woodside strebt eine Erweiterung an, doch die Pläne sind umstritten – insbesondere wegen der zu erwartenden Emissionen. Laut dem Australian Broadcasting Corporation will Woodside bis 2050 Netto-Null-Emissionen erreichen und behauptet, das Projekt unterstütze Australiens Abschied von der Kohleenergie.

Die australische Regierung erklärte, die Felskunst in Murujuga sei „insgesamt in gutem Zustand“ und es gebe keine Anzeichen, dass „saurer Regen oder Ablagerungen die Kunst beschädigen“.

Doch im Mai warnte der Internationale Rat für Denkmalpflege (ICOMOS), ein UNESCO-Beratungsgremium, in einem Bericht, die Felskunst sei „durch Industrieemissionen gefährdet, die als Hauptbedrohung gelten“. ICOMOS empfahl, die Welterbeliste an die australische Regierung zurückzugeben, damit diese „weitere industrielle Entwicklung in der Nähe des Murujuga Cultural Landscape verhindert“.

Die Debatte eskaliert: Laut The Guardian will Umweltminister Murray Watt persönlich erreichen, dass die UNESCO einige ICOMOS-Behauptungen zurückweist. Watt nannte den Bericht „faktisch ungenau“ und kritisierte, die Entscheidung sei „eher von politischer Einflussnahme als von wissenschaftlichen Beweisen oder den Wünschen der traditionellen Eigentümer geprägt“.

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Ein Dokument aus Western Australia behauptet, Murujuga sei in den 1970ern und 80ern durch Verschmutzung belastet gewesen, diese habe jedoch bis 2014 abgenommen.

Die Diskussion ist noch nicht beendet: Wie der ABC berichtet, werden Vertreter der Murujuga Aboriginal Corporation und andere australische Delegierte nächsten Monat in Paris für die Aufnahme der Felskunst in die UNESCO-Welterbeliste argumentieren.