Frankreichs Politik der „kulturellen Ausnahme“, die ihren Kunstsektor lange Zeit vor den Marktkräften geschützt hat, knickt unter der Last der Sparmaßnahmen ein. Laut The Art Newspaper hat die Académie des beaux-arts Alarm geschlagen und die „Gewalt“ der neuesten Budgetkürzungen verurteilt, die dazu führen werden, dass das Kulturministerium 150 Mio. € an Mitteln verliert.
Premierminister François Bayrou, der gegen das Haushaltsdefizit des Landes kämpft, hat weitreichende Kürzungen bei den öffentlichen Ausgaben genehmigt, wobei Museen, kulturelle Einrichtungen und Kulturstätten zu den am stärksten betroffenen gehören. Der Schaden wird durch die lokalen Räte verschlimmert, die um 2,2 Milliarden € an staatlichen Zuschüssen erleichtert wurden und ihre eigenen Kunstförderungen kürzen – einige um bis zu 70%.
Die Konsequenzen sind bereits spürbar. Kulturelle Programme wurden Berichten zufolge ohne Vorankündigung eingefroren, regionale Theater und Festivals stehen vor der Schließung, und es werden etwa 1.500 Arbeitsplatzverluste erwartet. In der Zwischenzeit rufen 40.000 Kulturschaffende zu einem landesweiten Protest gegen die verheerenden Auswirkungen auf.