Analyse: Unter dem Schatten von Trumps Warnung entwickeln Afrika Pioniersysteme für Nicht-Dollar-Zahlungen

Von Duncan Miriri

NAIROBI (Reuters) – Afrikas Bestrebungen für lokale Währungssysteme – früher nur ein Traum – machen jetzt Fortschritte. Dies könnte den Handel auf dem Kontinent billiger machen. Bisher war er oft teuer wegen Transaktionen in Dollar.

Aber der Weg vom Dollar ist schwer. US-Präsident Donald Trump will nicht, dass der Dollar an Macht verliert. Er droht mit Gegenmaßnahmen.

Afrika will Zahlungssysteme ohne Dollar, ähnlich wie China. Auch Länder wie Russland suchen Alternativen, weil sie Sanktionen haben.

Die Bewegung wird dringender, weil sich Handel und Politik ändern, besonders seit Trump wieder Präsident ist. Afrika argumentiert aber vor allem mit den Kosten.

„Unser Ziel ist nicht, den Dollar abzuschaffen“, sagt Mike Ogbalu vom Pan-Afrikanischen Zahlungssystem (PAPSS). Dort kann man direkt in lokalen Währungen zahlen, ohne Dollar. „Afrikanische Länder haben oft zu wenig Fremdwährung für Handel.“

Banken in Afrika nutzen oft ausländische Banken für internationale Zahlungen. Selbst bei Handel zwischen Nachbarländern. Das macht alles teurer.

Laut der UN sind Handelskosten in Afrika 50% höher als im Durchschnitt. Ein Grund: 84% des Handels sind mit Ländern außerhalb Afrikas, sagt ein Bericht der MCB Group.

„Das Dollar-System ist für Afrika weniger effektiv und teurer“, sagt Daniel McDowell von der Syracuse University.

EIGENE SYSTEME

Laut PAPSS kosten Transaktionen zwischen afrikanischen Ländern heute 10-30% des Wertes. Mit lokalen Währungen wären es nur 1%.

PAPSS lässt Firmen direkt in lokalen Währungen zahlen, z.B. von Sambia nach Kenia. So spart Afrika jährlich 5 Milliarden Dollar, sagt Ogbalu.

PAPSS startete 2022 mit 10 Banken. Jetzt sind es 150 Banken in 15 Ländern wie Sambia, Malawi und Tunesien. Die Nutzung wächst schnell.

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Auch die Weltbank-Tochter IFC vergibt jetzt Kredite in lokalen Währungen. „Firmen haben sonst zu hohe Risiken mit Dollar-Krediten“, sagt Ethiopis Tafara von der IFC.

GEOPOLITIK UND TRUMP

Südafrika, aktuell G20-Präsident, will Afrikas Zahlungssysteme stärken. Bei einem G20-Treffen im Februar sagte Zentralbankchef Lesetja Kganyago: „Wir müssen in eigenen Währungen handeln.“

Doch Trump reagierte aggressiv, als die BRICS-Länder über weniger Dollar sprachen. Er drohte mit 100% Zöllen: „Keine Chance, dass der Dollar ersetzt wird!“, schrieb er im Januar.

Seitdem hat Trump gezeigt, dass er Zölle als Druckmittel nutzt. Das verändert globalen Handel.

Laut McDowell wird Afrika aber schwer vermeiden können, dass seine Pläne politisch gesehen werden – wie bei China und Russland. „Man wird denken, es geht um Geopolitik.“

(Berichtet von Duncan Miriri in Nairobi und Andy Bruce in London; Redaktion: Karin Strohecker und Joe Bavier)