Guten Morgen. Als ich Senator Ted Cruz mit Tucker Carlson über Regimewechsel im Iran reden hörte, musste ich an meine Zeit im Uni-Debattierclub denken. Damals sah ich zukünftige Politiker wie Boris Johnson, Justin Trudeau oder Cruz selbst. Ich erzähl das nicht, um anzugeben (okay, ich hab mal die kanadische Meisterschaft gewonnen, weil ich die CFL verteidigt hab), sondern um etwas von Top-Debattierern zu lernen.
Jeder CEO muss heute zu polarisierenden Themen Stellung nehmen—auch wenn er wenig Ahnung hat. Das Cruz-Carlson-Interview zeigt, wie man es nicht machen sollte.
Debattieren heißt überzeugen. Bei Wettbewerben bekommt man ein Thema und nur 15 Minuten Vorbereitung. Wie der Gegner es interpretiert, erfährt man erst während der Rede—ähnlich wie in einem Interview, wo man Fragen nicht vorhersehen kann.
Oft geht es nicht darum, viel zu wissen, sondern darum, den Gegner schlecht aussehen zu lassen. (Nicht direkt beleidigen—das ist verboten!) Man muss mit Logik, Gefühl und Humor punkten. Perfektes Training für Populisten.
Wer kontroverse Ansichten vertritt, sollte gut vorbereitet sein. Wenn man z.B. gegen einen Krieg argumentiert, reicht es, wenig über das Land zu wissen. Aber für einen Krieg braucht man Fakten. Sonst wirkt man unwichtig—wie in Succession gesagt: "You’re not a serious person."
Wenn man wie Cruz „ohne Fakten redet“, merkt das Publikum schnell, wer Recht hat.
Weitere Nachrichten:
- USA gibt Iran zwei Wochen für Verhandlungen
Der Präsident wartet mit einer Bombenentscheidung. „Wenn Iran nicht bald verhandelt, treffe ich meine Wahl“, sagte er. - Goldman Sachs warnt vor Trumps Haushaltsplan
Die „Big, Beautiful Bill“ soll das Budget „unhaltbar“ machen, sagen Analysten. Die Schuldenquote steigt stark. - Trump: „Zu viele Feiertage!“
Gestern (am Juneteenth) postete er: „Feiertage kosten Milliarden! Die Arbeiter wollen das auch nicht. Bald gibt’s jeden Tag frei!“ Tatsächlich hat die USA weniger Feiertage als andere Länder. - Trump beschimpft Fed-Chef Powell wieder
„Jerome Powell ist einer der dümmsten Leute im Land! Europa senkt Zinsen, wir nicht. Ein Skandal!“ - TikTok bekommt 90 Tage mehr
Trump verzögert den Verkauf der US-Aktivitäten—und Republikaner sind sauer. - Junge Leute sollen mehr Macht bekommen
In Asien sinkt die Produktivität. Ein Lösungsvorschlag: Junge Mitarbeiter stärker einbinden. - Luxusbranche in der Krise
Laut Bain & Co. schrumpfte der Markt 2024 um 3%. Ein Problem: Junge Käufer wollen Luxus online zeigen, aber Exklusivität bleibt wichtig. - Immer mehr Firmen halten Bitcoin
Unternehmen besitzen jetzt 170% mehr Bitcoin als vor einem Jahr—insgesamt 87 Milliarden Dollar. - Spaniens Blackout war nicht wegen Solarstrom
Der Zusammenbruch kam, weil Gaskraftwerke die Netzstabilität nicht ausglichen.Märkte:
- S&P 500 Futures unverändert
- Bitcoin über 106.000$
- Asiatische Börsen leicht im Plus (Südkorea +1,48%, Hongkong +1,26%) Der Stoxx Europe 600 stieg um 0,6% im frühen Handel.
Von den Analysten von Oxford Economics zur Fed: „Die größte Änderung in der Erklärung der Fed ist die Erwähnung, dass die Unsicherheit über die wirtschaftliche Aussicht ‚gesunken, aber hoch bleibt‘. Obwohl es mehr Klarheit über die mögliche Zusammensetzung des Fiskalpakets gibt, kann die Unsicherheit über Zölle sich schnell ändern. Die Fed hat immer noch keine klare Sicht und bleibt reaktiv statt vorausschauend“, sagt Ryan Sweet.
Goldman Sachs zur Fed: „Wir erwarten weiterhin nur eine Senkung dieses Jahr im Dezember, gefolgt von zwei weiteren 2026 auf einen Endzinssatz von 3,5-3,75%. Eine frühere Senkung ist möglich, aber wir denken, dass die volle Wirkung der Zölle auf die Inflation im Sommer sichtbar wird und die FOMC-Mitglieder mehr Abstand wollen, bevor sie wieder senken“, so David Mericle und sein Team.
UBS zum Iran-Konflikt: „Die Lage im Nahen Osten erhöht die Marktunsicherheit, da Anzeichen dafür gibt, dass die USA einen Angriff auf Iran planen. Obwohl es humanitäre Folgen gibt, sind die wirtschaftlichen Auswirkungen begrenzt, solange die Ölversorgung (oder Schifffahrt) nicht gestört wird“, meint Paul Donovan.
Am Wasserspender
- Wiederbelebter Luftverkehr und eine strategische Übernahme halfen SATS, über 100 Plätze im „Southeast Asia 500“ zu steigen – von Lionel Lim
- Jenseits des Ereignishorizonts? OpenAI-Chef Sam Altman sagt ja. Neue KI-Forschung unterstützt ihn – von Jeremy Kahn
- Fast ein Viertel der Amerikaner ist „funktionell arbeitslos“ – ein Riss in der Arbeitswirtschaft – von Brit Morse
- Wie ein unauffälliger Walmart-Erbe die Natur retten will (und dabei Profit machen), nachdem sie ihm half, eine seltene Krebsdiagnose zu überleben – von Eleanor Pringle
CEO Daily wird von Joey Abrams und Jim Edwards zusammengestellt.
Dies is die Webversion von CEO Daily, ein Newsletter mit wichtigen Einblicken von CEOs und Branchenführern. Kostenlos anmelden für tägliche Updates.