US-Aktien wie Boeing, GE, Ford und Intel werden von ausländischen Konkurrenten deutlich übertroffen.

ECB-Schild bei Nacht von Asvolas über iStock

Eine neue Analyse von langfristigen Aktienperformance zeigt, dass viele berühmte US-Firmen in den letzten Jahrzehnten von internationalen Konkurrenten deutlich übertroffen wurden. Beim Vergleich von führenden amerikanischen und ausländischen Unternehmen in wichtigen Branchen sieht man einen klaren Trend: US-Giganten hinken oft hinter ihren ausländischen Konkurrenten her, wenn es um Rendite für Aktionäre geht. Nicht alle Branchen sind betroffen – Firmen wie Nvidia (NVDA) schlagen fast jedes andere Unternehmen der Welt – aber es ist ein problematischer Trend bei großen US-Namen.

Schon lange bevor Boeing (BA) den jüngsten Air-India-Absturz erlebte – der die Aktie um 4% fallen ließ – war das Unternehmen von seinem europäischen Rivalen Airbus (EADSY) überholt worden. Von 2000 bis 2020 verliefen Boeing und Airbus ähnlich, aber seitdem haben sich ihre Wege stark getrennt. Boeing kämpft mit Produktionsproblemen und Regulierungen, während Airbus von der weltweiten Nachfrage nach Flugzeugen profitiert.

Beide Firmen hatten Wachstum und Schwankungen, aber Airbus hat deutlich bessere Renditen erzielt. Boeing hatte mehrere bekannte Probleme, die die Aktie risikoreich machten, obwohl es ein Marktführer in einer lukrativen Branche ist. Das schlimmste war die Katastrophe mit der Boeing 737 MAX, ein Flugzeug mit schweren Mängeln, das weltweit verkauft wurde und zu zwei Abstürzen mit 346 Toten führte. Boeing verlor dadurch schätzungsweise 60 Milliarden Dollar durch Strafen, Anwaltskosten und stornierte Bestellungen.

Obwohl das größtenteils vorbei ist, wird jeder neue Zwischenfall mit Boeing-Flugzeugen stark beachtet und kritisiert. Das macht es schwer für die Aktie, sich zu erholen. Der Air-India-Absturz ist nur das jüngste Beispiel, das Unsicherheit schafft und eine Chance für den größten Konkurrenten.

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Ähnlich in der Industriebranche: Seit Oktober 1989 hat Siemens viel bessere Renditen als General Electric (GE). Beide Aktien stiegen in den 1990ern, aber GE brach nach 2000 ein und erreichte nie wieder alte Höhen. In den letzten 3 Jahren hat GE aufgeholt (+500% seit 2022 nach einer Umstrukturierung), aber die Aktie ist nur 70% höher als vor 10 Jahren und immer noch 20% unter dem Höchststand von 2000. GE hat aber einen viel größeren Börsenwert (252 Milliarden vs. Siemens mit 198 Milliarden).

Siemens liefert dagegen stabile Renditen: +115% in 5 Jahren, +133% in 10 Jahren, mit einer fast 4-mal höheren Dividende als GE. Siemens gibt Investoren moderates Wachstum und eine respektable Dividende von 2,2%. Wer GE beim Tiefpunkt gekauft hat, hat kurzfristig zwar Gewinne.

In der Autoindustrie ist der Unterschied extremer: Wer 1987 Ford (F) gekauft hat, hätte heute nur 7% Gewinn. Die Dividende von 5% bei 10$ pro Aktie ist attraktiv, aber Ford schafft es seit Jahrzehnten nicht über 10$.

Toyota (TM) ist dagegen seit 2008 allein um 138% gestiegen. Aktuell leidet die Aktie unter US-Zöllen, aber im letzten Jahr war sie stark (+86% von 2023 bis 2024, jetzt immer noch +33%).

Das deutlichste Beispiel kommt aus der Halbleiterbranche: Seit 1994 hat Taiwan Semiconductor (TSM) riesige Renditen gebracht (+3.100% seit den späten 90ern). Intel (INTC) stieg in den 90ern, erreichte 2000 seinen Höhepunkt und fiel danach. Investoren seit den späten 90ern haben kaum Gewinne gesehen – nur durch die kleine Dividende oder Verkäufe 2021.

Diese Beispiele zeigen ein größeres Problem: Einige Tech-Aktien verdecken Schwächen im US-Markt. Für Anleger mit Indexfonds ist das ein Schutz, aber es zeigt auch Risiken durch mangelnde Innovation. Heutige Marktführer könnten morgen Verlierer sein – ohne neue dynamische Firmen wird der US-Markt unattraktiver.

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Wettbewerb wird härter, deshalb müssen Anleger diversifizieren und wachsam bleiben. Innovation ist nötig, um die Führungsposition der USA zu halten.

Veröffentlichungsdatum: Caleb Naysmith hatte keine Positionen in den genannten Wertpapieren. Dieser Artikel dient nur zur Information und erschien ursprünglich auf Barchart.com.